Über DISTANCE:PRO

DISTANCE:PRO – Digital Smart Hub for Advanced Connected Care Professional

Mit digitalen Lösungen Vorsorge und Therapien verbessern

Arztpraxen und regionale Krankenhäuser sind zentrale Einrichtungen für die medizinische Versorgung. Auch in diesen nicht-universitären Bereichen fallen große Mengen medizinischer Daten an. Im Digitalen FortschrittsHub DISTANCE wurden die Forschungsdatenstrukturen der Medizininformatik-Initiative auf medizinische Einrichtungen der regionalen Versorgung ausgedehnt, um die Behandlungsqualität langfristig zu verbessern. Das Folgeprojekt DISTANCE:PRO knüpft an diesen Erfolgen an. Das Ziel ist es, ein bundesweites, sektorenübergreifendes digitales Ökosystem aufzubauen, das Forschung und Versorgung enger miteinander verzahnt.

Eine freundliche Ärztin aus der regionalen Krankenversorgung berät eine ältere Patientin mit Hilfe digitaler Gesundheitsinformationen auf einem Tablet.

Digitaler FortschrittsHub DISTANCE:PRO

Aufbau skalierbarer, sektorenübergreifender und interoperabler Infrastrukturen zwischen regionalen Gesundheitsdienstleistern und der klinischen Forschung

Entwicklung der PICOS-App zur prä- und postoperativen Versorgung unter Berücksichtigung von Bedürfnissen regionaler Gesundheitsdienstleister sowie von Patientinnen und Patienten

Unterstützung der Selbstfürsorge von Patientinnen und Patienten, in dem sie mit der PICOS-App einen Überblick über ihren psychischen und physischen Zustand erhalten

Enge Kooperation mit acht regionalen Versorgungseinrichtungen sowie acht weiteren Partnern aus Wissenschaft und Forschung unter Federführung des Universitätsklinikums Aachen

Versorgungsqualität durch intersektoralen Datenaustausch verbessern

Herzstück des digitalen FortschrittsHubs DISTANCE war der Digital Hub. Dieser diente als Grundlage für den sektorenübergreifenden, interoperablen Datenaustausch zwischen universitären Einrichtungen, den teilnehmenden Häusern der Grund- und Regelversorgung sowie den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Daten aus der Regelversorgung wurden hier zentral gesammelt, anonymisiert und bundesweit nutzbar gemacht. Insgesamt acht am Projekt beteiligte regionale Gesundheitsdienstleister wurden über die sogenannten Hub Connect Boxen, die lokal an den Standorten betrieben werden, mit dem Digital Hub verbunden.

In DISTANCE:PRO soll die Dateninfrastruktur des Digital Hub erweitert und als externes Datenintegrationszentrum (XTDIZ) etabliert werden, wie es bislang nur in universitären Settings vorhanden ist. Mit dem XTDIZ können Daten aus der regionalen Gesundheitsversorgung datenschutzgerecht gebündelt, harmonisiert und für digitale Anwendungen, KI-gestützte Vorhersagemodelle sowie Forschung genutzt werden. DISTANCE:PRO setzt darüber hinaus auf Telemedizin und die Integration von Wearables, um die kontinuierliche Patientenbetreuung zu verbessern.

Digitale Unterstützung entlang des Behandlungspfads

Um den Datenfluss zu testen, wurden in DISTANCE erstmalig strukturierte, longitudinale Daten von Patientinnen und Patienten mit Hilfe einer App digital während und nach einer intensivmedizinischen Behandlung erfasst. Die PICOS-App hat ehemalige Intensivpatientinnen und -patienten in der Selbstfürsorge im Alltag begleitet, indem sie regelmäßig Informationen zum psychischen und physischen Befinden der Patientinnen und Patienten gebündelt hat. Gleichzeitig wurden große Datenmengen generiert, um die Forschung zu neuen Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten für ehemalige Intensivpatientinnen und -patienten zu unterstützen.

In DISTANCE:PRO wird die in DISTANCE erfolgreich eingesetzte PICOS-App weiterentwickelt und in einer klinischen Studie erprobt. Das Folgeprojekt konzentriert sich auf die longitudinale Datenerfassung über den gesamten Krankenhausaufenthalt von Patientinnen und Patienten hinweg. Dank dieser Datenbasis können kritische Erkrankungen zukünftig besser eingeschätzt und die Behandlungsqualität optimiert werden. In enger Zusammenarbeit mit den sechs weiteren Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit der MII sollen Daten über den gesamten Behandlungspfad hinweg – von der Vor- bis zur Nachsorge – langfristig erfasst werden.

Patientenpartizipation für nachhaltige, praxistaugliche Lösungen

Ein weiterer Kernaspekt ist die aktive Einbindung von Patientinnen, Patienten und weiteren Stakeholdern, damit die entwickelten Lösungen praxistauglich, nutzerfreundlich und nachhaltig sind. Mit diesem Ansatz möchte DISTANCE:PRO eine professionelle, marktreife Anwendung schaffen, die langfristig zur digitalen Transformation des Gesundheitswesens beiträgt, klinische Ergebnisse verbessert und die Patientenversorgung effizienter gestaltet.

DISTANCE:PRO wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) vom 01.10.2025 bis zum 31.12.2027 gefördert.

Weitere Informationen

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DISTANCE-Poster

Stand: 09/2025

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DigiHubs-Poster

Stand: 09/2025

Über die Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit

Die Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit (DigiHubs) bringen seit 2021 die Arbeiten der Medizininformatik-Initiative (MII) zur Vernetzung von Forschung und Versorgung in alle Bereiche des Gesundheitssystems. Ausgangspunkt eines Hubs ist das Datenintegrationszentrum (DIZ) einer Uniklinik. Ein DIZ vernetzt sich mit regionalen Partnern – darunter Krankenhäuser, Arztpraxen, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie Rettungsdienste. In der ersten Förderphase bis 2025 wurden die Grundlagen für den sektorübergreifenden Datenaustausch geschaffen. Seit Mitte 2025 intensivieren die sieben DigiHubs ihre Zusammenarbeit, um die zuvor etablierten Strukturen auszubauen und bundesweit zu vernetzen.