Projektziele DISTANCE

Zielsetzungen des Digitalen FortschrittsHubs DISTANCE

Mit digitalen Lösungen die regionale Patientenversorgung verbessern

Patientenversorgung präziser, integrativer und nachhaltiger gestalten

Im DISTANCE-Projekt werden erstmalig strukturierte, longitudinale Daten von Patientinnen und Patienten digital erfasst und sektorenübergreifend für alle behandelnden Gesundheitsdienstleister bereitgestellt. Künstliche Intelligenz unterstützt dabei, Risiken und Verschlechterungstendenzen frühzeitig zu erkennen und Krankheitsverläufe nach intensivmedizinischer Behandlung präziser vorhersagen zu können. Klinische Bedingungen und Behandlungsprozesse werden dadurch nachhaltig optimiert. Um longitudinale Datenverläufe zu generieren, werden Daten aus der intensivstationären Akutversorgung und der anschließenden Rehabilitationsphase erfasst. Begonnen bei der Studienaufnahme im Krankenhaus, wird der Gesundheitszustand bis zu einem Jahr nach Entlassung dokumentiert. Die Patientinnen und Patienten geben hierfür ihre gesundheitsbezogenen Daten eigenständig in die PICOS-App ein.

Daten aus der Routineversorgung einrichtungs- und sektorenübergreifend nutzen

Der Digitale FortschrittsHub DISTANCE verbindet regionale Gesundheitsdienstleister wie Arztpraxen oder Krankenhäuser mit der bestehenden MII-Infrastruktur. Ziel ist es, Routinedaten aus der regionalen Versorgung sektorenübergreifend nutzbar zu machen und in anonymisierter Form für die Forschung bereitzustellen. Hierfür wird eine skalierbare, sektorenübergreifende und interoperable Infrastruktur geschaffen, die regionale Leistungserbringer und universitäre Einrichtungen verbindet. Dabei wird nicht nur die Machbarkeit, sondern auch der konkrete Mehrwert für die medizinische Forschung und Versorgung demonstriert.

Mit Hilfe der PICOS-App die medizinische Selbstfürsorge von Patientinnen und Patienten unterstützen

Nach längeren Aufenthalten auf einer Intensivstation kommt es durch das Post Intensive Care Syndrome (PICS) häufig zu physischen, mentalen und emotionalen Einschränkungen der Lebensqualität. Die PICOS-App unterstützt ehemalige Intensivpatientinnen und -patienten nach der stationären Entlassung bei der gesundheitsbezogenen Selbstfürsorge. Mit Hilfe der App können die Nutzerinnen und Nutzer ihr gesundheitliches Wohlbefinden regelmäßig dokumentieren. Diese kontinuierlichen Daten helfen Betroffenen, sowie ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten einen umfänglichen Überblick über den aktuellen Gesundheitszustand zu erhalten. Diese Längsschnittdaten sind sowohl für die klinische Forschung als auch für die Verbesserung der klinischen Bedingungen und Behandlungsprozesse von großer, nachhaltiger Bedeutung.

Nachhaltigkeit durch Nutzung vorhandener Strukturen

DISTANCE optimiert sowohl die regionale Patientenversorgung als auch die Integration medizinischer Daten in den Kerndatensatz der Medizininformatik-Initiative (MII). In der MII wurden die technischen Grundlagen für eine digitale Infrastruktur geschaffen, um bisher ungenutzte Patientendaten aus der Routineversorgung bundesweit zu vernetzen und für die medizinische Forschung nutzbar zu machen. Auf diese Weise können Krankheiten zukünftig schneller und effektiver behandelt werden. Im Rahmen des DISTANCE-Projekts wird nun der Roll-Out des technischen MII-Konzeptes auf regionale Krankenhäuser und ambulante Arztnetze erprobt.