Das Team Datenintegrationszentrums Halle. © Universitätsmedizin Halle

Ein Blick ins DIZ: Wegbereiter für Forschung und digitale Innovationen in der Medizin – Das Datenintegrationszentrum Halle

In der SMITH-News-Reihe „Ein Blick ins DIZ“ stellt sich jeden Monat ein Datenintegrationszentrum (DIZ) vor, das im Rahmen des SMITH-Konsortiums der Medizininformatik-Initiative (MII) aufgebaut wurde. Die DIZ, ursprünglich an universitätsmedizinischen Standorten eingerichtet, ermöglichen einen sicheren, datenschutzkonformen Zugang zu hochwertigen Daten aus der Routineversorgung. In dieser Ausgabe stellt das DIZ Halle seine Projekte und Services vor und erklärt, wie es die digitale Transformation der Pflege vorantreibt und welche Visionen es für die Zukunft hat.

Wie ist das DIZ Halle aufgebaut?

Das DIZ Halle ist eine gemeinsame Einrichtung der Universitätsmedizin Halle (UMH), die sich aus dem Universitätsklinikum Halle (UKH) und der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zusammensetzt. Es besteht aus einem operativen und einem wissenschaftlichen Bereich. Der operative Bereich wurde 2019 als eigenständige Abteilung innerhalb des Klinikrechenzentrums des UKH etabliert. Hier sind derzeit sieben Mitarbeitende tätig. Der wissenschaftliche Bereich, angesiedelt bei der Arbeitsgruppe (Bio-)Medical Data Science der MLU, wird von fünf Mitarbeitenden getragen. Zur nachhaltigen Erfüllung der Digitalisierungsziele wurde der operative Bereich des DIZ als Core Facility verstetigt. Zum Datenintegrationszentrum gehört zudem das Use and Access Committee (UAC), das Datennutzungsanträge von Forschenden und Klinikern prüft und freigibt.

In welchen Funktionen sind die Mitarbeitenden am DIZ Halle beschäftigt?

Das Team im operativen Bereich, auch als „Maschinenraum“ des DIZ bezeichnet, kümmert sich um verschiedene Schlüsselfunktionen:

  • Transferstelle: Beratung und Management von Datennutzungsprojekten
  • Data Services: Datenextraktion, -transformation und Integration von Softwarekomponenten bzw. Analyseskripte
  • Systemadministration: Betrieb und Wartung der DIZ-IT-Infrastruktur, Authentifizierungsmanagement und IT-Sicherheit
  • Treuhand-Services: Pseudonymisierungsdienste, Identitätsmanagement und Consent-Verwaltung

Welche Services bietet das DIZ Halle für Forschende an?

Das DIZ Halle stellt drei Hauptservices bereit:

  • Datennutzungsprojekte
  • Serviceprojekte für Versorgung und Forschung
  • Studienrekrutierungsprojekte (z. B. TrinetX®)

Darüber hinaus bietet es:

  • Forschungs-IT-Infrastruktur (z. B. Confluence®, REDCap®, eLabFTW® oder cBioPortal®)
  • Digitalisierungsservices
  • Unterstützung für KI-Projekte

Woran arbeiten Sie gerade?

Seit Anfang des Jahres arbeitet das DIZ Halle an der Entwicklung einer digitalen Pflegeplattform im Rahmen des Care:ecoHUB, dem siebten Digitalen Fortschrittshub (DigiHub) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ziel dieses Hubs ist es, die Gesundheitsversorgung in der Innovationsregion für die digitale Transformation von Pflege und Gesundheit zu verbessern. Fünf Pflegeeinrichtungen aus verschiedenen Bereichen werden miteinander vernetzt, um digitale Innovationen und interoperable Datenintegration zu fördern. Das DigiHub-Team wird künftig Teil des operativen Bereichs des DIZ Halle.

Darüber hinaus unterstützt das DIZ Halle die IT-Infrastruktur und Prozesse für das Molekulare Tumorboard der UMH und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur personalisierten Medizin. Diese Zusammenarbeit ist für das Modellvorhaben zur Genomsequenzierung von zentraler Bedeutung.

Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?

Wir streben an, das DIZ Halle als Zentrum für medizinische Forschung und datengestützte Innovationen der Universitätsmedizin Halle zu etablieren.

Die universitätsmedizinischen Standorte der Medizininformatik-Initiative (MII) haben seit 2018 Datenintegrationszentren aufgebaut, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). 2023 wurden die DIZ der Universitätsklinika in das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) integriert. Seitdem werden sie im Rahmen des NUM vom BMBF gefördert, aber weiterhin durch die MII weiterentwickelt und gesteuert.