Das INTERPOLAR-Team auf dem INTERPOLAR-Tag am 11. und 12. März 2025 in der BioCity.
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Arzneimitteltherapiesicherheit im Fokus: INTERPOLAR-Team bereitet zweite Studienphase vor | 7. INTERPOLAR-Tag in Leipzig

Diesen Frühling starten die INTERPOLAR-Studien zur Arzneimitteltherapiesicherheit in die zweite Phase. Um die nächsten Schritte im Projekt zu besprechen, haben sich die Mitarbeitenden am 11. und 12. März 2025 zum INTERPOLAR-Tag in der BioCity in Leipzig getroffen.  

Im INTERPOLAR-Projekt der Medizininformatik-Initiative (MII) wird untersucht, ob eine IT-gestützte Medikationsanalyse Stationsapothekerinnen und -apotheker dabei hilft, arzneimittelbezogene Probleme effizient zu ermitteln und zu beurteilen.

Rückblick: IT-Unterstützung für Stationsapothekerinnen und -apotheker wurde eingeführt

Zu Beginn des INTERPOLAR-Tags hat Dr. Daniel Neumann, wissenschaftlicher Projektmanager in INTERPOLAR, die vergangenen zwei Jahre und den aktuellen Stand im Projekt zusammengefasst. Das Projekt hat seit dem Start im Januar 2023 einige wesentliche Meilensteine erreicht: In der ersten Studienphase wurde an den beteiligten Kliniken eine standardisierte, standortübergreifende Dokumentation für arzneimittelbezogene Probleme eingeführt und das „Arzneimitteltherapiesicherheits-Cockpit“ (AMTS-Cockpit) entwickelt. Dieses dient als zentrale Nutzeroberfläche für Stationsapothekerinnen und -apotheker. Wird eine auffällige Kombination an Medikamenten für eine Patientin oder einen Patienten eingegeben, erscheint im AMTS-Cockpit ein Hinweis. Über einen in INTERPOLAR entwickelten IT-Prozess, die „CDS-Toolchain“, ist das Cockpit mit den FHIR–Servern der Datenintegrationszentren (DIZ) verbunden, sodass die im Rahmen der Studien erfassten Daten für die Forschung genutzt werden können.

Derzeit wird die zweite Phase der zweiteiligen Studie vorbereitet, in der die durch das Cockpit vorgeschlagenen arzneimittelbezogenen Probleme nach ihrer Relevanz beurteilt werden sollen.

Beteiligte Kliniken sind bereit für den praktischen Teil der Studie

Inzwischen ist das INTERPOLAR-Projekt in die klinische Praxis übergegangen: Bereits an drei Standorten wurden die ersten Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen. Zudem wurde an allen beteiligten Klinik-Standorten die interne Ausleitung von Daten, die für INTERPOLAR benötigt werden, aus den Krankenhausinformationssystemen durch die Datenintegrationszentren getestet.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt hat die Arbeitsgruppe „Cockpit“ auf dem INTERPOLAR-Tag das finale Dokumentations- und Interaktionskonzept sowie die Nutzeroberfläche des AMTS-Cockpits vorgestellt, mit dem die Stationsapothekerinnen und -apotheker ihre Medikationsanalysen übersichtlicher verwalten können.

Relevanz der vorgeschlagenen Medikationsprobleme wird bewertet

Am zweiten Tag widmete sich das INTERPOLAR-Team der Relevanzbewertung der durch den Algorithmus gemeldeten arzneimittelbezogenen Probleme. Die Relevanzbewertung ist ein entscheidender Schritt, um die Qualität der Medikationsanalyse zu verbessern und Fehlalarme zu minimieren. Zunächst erfolgt diese über die Stationsapothekerinnen und -apotheker am Standort. Darauf folgend sollen in einer standortübergreifenden Analyse die gemeldeten Risiken, die im ersten Schritt als nicht relevant bewertet wurden, in übergreifenden, interprofessionellen Panels nochmals beurteilt werden. So können Abweichungen näher untersucht und der Algorithmus langfristig optimiert werden.

Der nächste INTERPOLAR-Tag findet am 23. Mai 2025 als Webmeeting statt.