SMITH-Klausurtagung: Kooperationen strategisch weiterentwickeln

Am 30. August fand die dritte SMITH-Klausurtagung dieses Jahres statt. Über 80 Mitarbeitende aller Standorte nahmen an der Webkonferenz teil. Schwerpunktthemen waren der Status quo in den Datenintegrationszentren (DIZ) sowie deren strategische Ausrichtung unter der Kooperation mit dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM). Prof. Dr. Markus Löffler, Leiter des SMITH-Konsortiums, betonte zur Eröffnung, den Nutzen der DIZ. „Die Datenintegrationszentren sind nicht nur Datenverwaltungen, sie sind bedeutende Instrumente für die Forschung.“ Jedes DIZ sollte in der Lage sein für lokale und externe Nutzerinnen und Nutzer die Forschung zu unterstützen. Gleichermaßen sei es unerlässlich, den klinischen Nutzen der aufgebauten Infrastruktur im Blick zu behalten und in interdisziplinärer Zusammenarbeit zu agieren. Initiativenübergreifende Zusammenarbeiten stehen im Mittelpunkt der Ausbau- und Erweiterungsphase der Medizininformatik-Initiative (MII). Eine zentrale Kooperation besteht mit dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), das seit dem 1. Januar 2023 die Förderung der im Rahmen der MII etablierten Datenintegrationszentren (DIZ) innehat. Vor diesem Hintergrund werde es in den kommenden Monaten eine wesentliche Aufgabe sein, eine mögliche Verstetigung der DIZ im Rahmen von NUM zu begleiten und Kernaufgaben sowie Zusatzmodule der Einrichtungen zu definieren, führte Professor Löffler aus. Trotz der veränderten Fördermittelsituation erfolgt die Weiterentwicklung der DIZ nach wie vor durch die erprobten Strukturen der MII. Die Ausgestaltung der Schnittstellen zwischen NUM und MII erweist sich dabei als anspruchsvolle Aufgabe.

Die Leiterinnen und Leiter der in SMITH etablierten Datenintegrationszentren gaben in diesem Kontext einen Überblick über ihre Erfahrungen und Bedarfe, die sich aus den bisherigen Arbeiten ergeben haben. Dabei wurde deutlich, dass zwar ein erheblicher Teil der eingegangenen Anfragen für Datennutzungsprojekte erfolgreich umgesetzt werden konnte. Es gibt jedoch auch eine nicht unerhebliche Anzahl von Projektanfragen, die aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden können. Hintergründe sind in erster Linie Personal- und Kapazitätsengpässe, aber auch infrastrukturelle Probleme. Prof. Dr. Toralf Kirsten, Leiter des Medizininformatikzentrums am Universitätsklinikum Leipzig, betonte in seinem Vortrag zu den „Lessons Learned“, dass auch die Qualität der Daten und der bereitgestellten Services eine entscheidende Rolle spiele. Data Scientists seien auf Daten in einem nutzbaren Format sowie ausreichende Metadaten angewiesen, um die Informationen vollständig zu verstehen und effektiv nutzen zu können. Die dringendsten Bedürfnisse der Datennutzenden müssten in den DIZ verstanden, gelebt und umgesetzt werden. Es gelte, Kompetenz aufzubauen und eine einheitliche Datenqualität zu etablieren. Die DIZ werden perspektivisch ihre Zusammenarbeit intensivieren und stärker standortübergreifend agieren müssen, um alle Anforderungen abdecken zu können.

Weitere Themen der Klausurtagung waren u. a. der Organisationsstand der geplanten Online-Lernplattform „MII-Academy“, erste Auswertungen der klinischen Anwendungsfälle HELP und ASIC sowie ein Bericht aus dem Modul 2b-Projekt „fit4translation“ der MII, eine Kompetenz- und Beratungsplattform für die Entwicklung von klinischen Entscheiderunterstützungssystemen im Rahmen der Medical Device Regulation (MDR).

Die nächste SMITH-Klausurtagung findet vom 28. – 29.11.2023 in der Universitätsbibliothek Albertina in Leipzig statt.